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Ich habe Sehnsucht...

Sat, 02 May 2020 15:17:00 +0000 von Andrea Lux

Ich habe Sehnsucht, Sehnsucht nach Sonne, Sehnsucht nach blauem Himmel, Sehnsucht nach Blumen, Sehnsucht nach Aufbruch und Sehnsucht nach guten Nachrichten. „Frühling, wo bist du?“, rufe ich in die Welt hinaus. „Wir brauchen dich, gerade jetzt!“ Du erweckst die Lebensgeister. Du schenkst Hoffnung. Du machst alles neu. Doch so laut ich auch rufe, ich bekomme keine Antwort, nur Stille. Der Frühling hat schon begonnen. Und selbst wenn es bald draußen wärmer wird, die Sonne einen blendet und man die Winterjacke im Keller verstauen kann, wird das Leben ruhiger sein als sonst, kein Frühlingserwachen, sondern eher ein verlängerter Winterschlaf. Vielleicht müssen wir dieses Jahr lange auf den Frühling warten? Vielleicht kommt er erst im nächsten Jahr? Ich weiß es nicht. Das Leben scheint still zu stehen, in diesen Tagen. Wir befinden uns in einer Pause. Eine Pause, um eine Herausforderung zu bewältigen, von der vor ein paar Monaten noch niemand etwas ahnen konnte. Und wir werden sie bewältigen. Da bin ich mir sicher, als Gesellschaft und als Gemeinschaft. Doch um das zu schaffen, brauchen wir den Frühling, nicht unbedingt den meteorologischen Frühling, sondern den Frühling als Gefühl, den Frühling als Hoffnungsbild. Den Frühling als Symbol dafür, dass nach jedem Winter, egal wie lange er auch andauert, das Leben wiedererwacht, die Blumen sprießen, die Vögel singen, die Freude sich einstellt, die Energie zunimmt und das Licht erstrahlt. Noch ist vom Frühling nichts zu spüren. Doch ich bin ganz sicher, dass er kommt und dass wir irgendwann wieder in die Worte des weisen König Salomo einstimmen können: „Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist weg und dahin; die Blumen sind hervorgekommen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube lässt sich hören in unserm Lande.

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Deshalb erleben wir erstmals auch den Stillstand des gewohnten kirchlichen Lebens in unserem Land. Die staatlichen Auflagen ernst zu nehmen und einzuhalten ist ein Gebot christlicher Nächstenliebe gegenüber den uns anvertrauten Menschen, von denen viele zur vom Virus betroffenen Risikogruppe gehören.

Unsere heile Welt ist durch das Virus aus den Fugen geraten. Vielleicht steckt in der Coronakrise die Chance, einen neuen Blick auf das Leben zu erhalten, dass immer wieder neu ein Geschenk ist. Und auf den Wohlstand, in dem wir leben und der wahrlich nicht selbstverständlich ist. 
Vielleicht steckt in diesen Tagen und Wochen auch die Möglichkeit, inmitten der sonst so rastlosen Zeit, sich selbst Momente des Nachdenkens zu schenken, Prioritäten zu überdenken und all das zu tun, was sonst aufgeschoben wurde. Der Anruf bei einem lieben Menschen, Zeit für Lektüre, Aufräumen. Für Christinnen und Christen ist es eine geschenkte Zeit, die auch für geistliches Leben, für Bibellese, für Gebet und Meditation genutzt werden kann. 
Dank an alle, die sich in diesen Zeiten ganz besonders engagieren: im Bereich der Medizin und Pflege, im Bereich der Versorgung und im kirchlichen Bereich, wo immer neue Ideen entwickelt werden, wie Menschen trotz der ausgesprochenen Restriktionen seelsorgerlich und geistlich begleitet werden können. 
Als Christinnen und Christen dürfen wir jenseits aller Hysterie auf Gott vertrauen, der uns Hoffnung gibt und in dessen Händen diese Welt liegt. Und dem wir vertrauen, dass er es am Ende „wohl machen“ wird.
 
Guter Gott,
die Corona-Krise macht uns Angst. Solch eine Situation hatten wir noch nie.
Auf der ganzen Welt werden Menschen deswegen krank.
Und noch viel mehr bleiben zu Hause oder auf Abstand zueinander, um sich nicht anzustecken mit dem neuen Virus.
Ich bitte dich: Steh uns bei in dieser Situation.
Sei bei den Kranken und den Risikopatienten und bei allen, die sich um sie kümmern.
Hilf uns, gelassen zu bleiben.
Hilf uns, Solidarität zu zeigen mit denjenigen, die wir jetzt besonders schützen müssen.
 
Guter Gott,
lass diese Corona-Krise bald vorübergehen.
Und schenke uns jetzt Mut und Zuversicht.
 Amen
 

Liebe Leser und Leserinnen in Hörden, Elbingerode und Düna,
zum Schluss steht ein Gebet für euch da wer möchte kann am Sonntag um 10:30 Uhr das Gebet mit mir gedanklich beten.

 Ich wünsche euch ein schönes Wochenende eure Lektorin

Gisela Reck

und bleibt alle gesund
Quelle: Förderverein
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