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Fürchtet Euch nicht, denn Euch ist heute der Heiland geboren!

Thu, 24 Dec 2020 12:04:41 +0000 von Andrea Lux

Liebe Leserin und lieber Leser!

Mit diesen Worten, die der Engel in der Weihnachtsgeschichte zunächst an die Hirten und dann an uns alle richtet, grüßen wir Sie herzlich zu diesem Heiligabend. Wir freuen uns, dass wieder Weihnachten ist. Und zugleich ist es uns fremd und schwer, dass wir diesen Abend nicht wie sonst begehen können – mit einem Gottesdienst, in dem viele zusammenkommen, mit dem Krippenspiel unserer Vorkonfirmanden, und mit vielen gemeinsam gesungenen Liedern. Wir werden Gottesdienst feiern, ja, aber es werden nur wenige – auf Abstand und mit Maske – kommen können. Und das Singen wird uns fehlen. Und trotzdem wollen wir uns freuen, dass Weihnachten ist. Gerade jetzt. Denn gerade in diesem Jahr wollen wir uns die frohe Botschaft zusagen lassen. Hat mancher in diesem Jahr vielleicht schon große Zweifel gehabt, nachdem er oder sie durch die Pandemie in schweres Leid geraten ist: getrennt von den Angehörigen, über längere Zeit nur mit wenigen Kontakten zu anderen Menschen. Mancher bangt noch mehr als sonst um seinen Arbeitsplatz, sorgt sich zutiefst um seine Zukunft und um die seiner Lieben. Die vielen verwirrenden Nachrichten rund um das Coronavirus belasten, selbst wenn man versucht, sie ab und zu einfach mal beiseite zu schieben.

Welt ging verloren, Christ ward geboren.

Wie ist es den Menschen in der Weihnachtsgeschichte ergangen? Maria noch nicht einmal richtig verheiratet und schon in anderen Umständen, gezwungen, mit ihrem Mann sich auf den beschwerlichen Weg nach Bethlehem zu machen. Dort sind sie vollkommen fremd, niemand will sie haben, keiner ihnen Herberge geben. Ein alter Stall ist alles, was man ihnen zu bieten hat. Eine Krippe für das Neugeborene. Deutlicher kann man Menschen nicht zeigen, dass sie nicht dazu gehören. Maria und Josef haben sich in dieser Nacht wohl auch eher verloren und verlassen gefühlt. Noch übler waren die Hirten dran: die galten damals als dreckige, verlauste Außenseiter; um die machte man einen großen Bogen. Hirte zu sein, war ein sehr einsamer Beruf ohne soziale Kontakte, Wind und Wetter und wilden Tieren ausgesetzt, ohne Schutz und Absicherung, ganz auf sich allein gestellt. Und ausgerechnet diesen Menschen ruft der Engel zu:

Fürchtet Euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren!

Mag sich mancher in diesem Jahr auch so manches Mal verloren und verlassen vorgekommen sein: was sich nach unserem Glauben damals in Bethlehem ereignet hat, das gilt auch und gerade allen, die in diesem Jahr nichts zu lachen hatten. Nein, Gott hat uns nicht vergessen noch verlassen. Niemals. In seinem Sohn Jesus ist er uns ganz nah gekommen. Von Anfang an bis zum Ende. Vom Kind in der Krippe bis zum Kreuz. Alles hat er miterlebt und -erlitten: Freude und Leid, Gemeinschaft und Einsamkeit, Geborgenheit und Verlassensein. Er fühlt mit, was viele von uns in den letzten Monaten durchgemacht haben. Und gerade darin ist er bei uns. Die Hoffnung von Ostern, dass das Licht stärker ist als die Dunkelheit, das Leben stärker als der Tod, diese Hoffnung gilt auch in der dunkelsten Weihnacht. Sie ist das helle Licht, das über den Feldern von Bethlehem erstrahlt und auch unsere Herzen erleuchten kann. Auf ihn wollen wir auch im neuen Jahr unsere Hoffnung setzen.

Wir wünschen Ihnen und Euch allen von ganzem Herzen eine frohe, gesegnete Weihnacht und alles, alles Gute und Gottes Segen für das neue Jahr, in dem wir uns hoffentlich bald wiedersehen werden!

Ihr Pastorenehepaar Alexandra und Hillard Heimann.
Quelle: H. Schaetz
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