Die Sitzkartons, die das KiGo-Team in Elbingerode und Hörden im Kindergottesdienst (KiGo) nutzt, sind in die Jahre gekommen. Die neuen Stapelhocker aus Holz sind leicht, robust, lassen sich gut verstauen und sind einfach super für den KiGo geeignet. Der Förderverein hat jeweils 10 Stück für Elbingerode und Hörden angeschafft, die die Kinder jetzt einmal draußen vor der Kirche ausprobiert haben.
Wer ist eigentlich das KiGo-Team und wie lange machen sie das schon?
Anne Benseler 1996 – 2001, 2018 zurück in Elbingerode und wieder dabei
Sabine Werner seit 2009
Silke Reimann seit November 1995, dieses Jahr schon 25 Jahre dabei (!)
Alexandra Heimann unsere Pastorin seit 2003
(siehe Bild, hinten von links nach rechts)
DANKE an das KiGo-Team für Euer Engagement in unseren Kirchengemeinden über so viele Jahre – macht weiter so!
Was passiert im KiGo?
Im KiGo werden Geschichten aus der Bibel erzählt; es wird gebastelt, gesungen und gebetet. Das Team hat viel Freude an der Arbeit und immer wieder gute Ideen, um den Kindern die Bibel-Geschichten spielerisch und kreativ verständlich zu machen.
Wann ist wieder KiGo?
Durch die Corona-Pandemie ist es aktuell leider nicht möglich, zum KiGo einzuladen.
Aber sobald es die Situation erlaubt, melden wir uns und dann freuen wir uns über viele Kinder und auch über Unterstützung im Team.
Wer hat Lust im KiGo-Team mitzuarbeiten?
Jeder kann mitmachen - bitte meldet Euch bei unserer Pastorin Alexandra Heimann oder bei Silke, Anne und/oder Sabine. Alle sind sehr dankbar für Verstärkung!
Trotz "Corona" haben Frauen unserer Gemeinde und der Kirchenvorstand den Altar auch in diesem Jahr mit Früchten & Blumen der Ernte bunt geschmückt. Es wurden viele Spenden, wie Mehl, Zucker, Nudeln, Schokolade, Kaffee, Suppen, ... für die Osteroder Tafel in die Kirche gebracht. Allen herzlichen Dank dafür! Der Gottesdienst mit Pastor Hillard Heimann hat zum Nachdenken angeregt und uns bewusst gemacht, wie reich wir hier in unseren Gemeinden von Gott beschenkt sind.
Gütiger Gott, barmherziger Vater, wir danken dir für unser tägliches Brot, und alles, was du hast gelingen lassen: Gib uns Einsicht und Klugheit, mit deinen Gaben so umzugehen, dass sich viele daran freuen und dich ehren. Durch Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Gute Nachrichten sind es, die uns in diesen Tagen erreichen: die Schulen öffnen wieder, Zoos, Museen und demnächst auch Restaurants. Kontakte zwischen Angehörigen von zwei Haushalten sind wieder erlaubt! Bewohnerinnen und Bewohner vieler Heime dürfen endlich wieder Besuch empfangen. Und wir können nach langer Pause endlich wieder Gottesdienste feiern! Hier bei uns geht es wieder los am kommenden Wochenende (17.5. 10 Uhr) in Pöhlde und am darauf folgenden (24.5. 9:30 Uhr) in Elbingerode. Am Pfingstsonntag (31.5., 11 Uhr) ist Hörden dann auch wieder mit dabei! Und vom 3. Juni an wird unsere Kirche in Elbingerode an jedem Mittwoch von 18 Uhr bis 19:10 Uhr für ein stilles Gebet und das Anzünden einer Kerze geöffnet sein!
Wir freuen uns sehr darüber – und sind zugleich doch noch ganz schön verunsichert. Weil das, was wir jetzt erleben, eben nicht einfach die ersehnte Rückkehr in den ganz normalen Alltag ist. Vieles, was während der letzten Wochen einfach verboten war, muss nun neu überlegt und verantwortet werden. Das macht die Lage nicht eben leichter! Überall, ob in Schule, Restaurant oder Kirche, gelten die üblichen Abstandsgebote, Desinfektions- und Mundschutzregelungen. Heimbewohner dürfen nur von einer bestimmten Person besucht werden. Auch für die Anwesenheit in Gottesdiensten gelten Höchstgrenzen. Eigentlich ein unmöglicher Gedanke für eine Botschaft, die doch jeder und jedem gilt, weshalb normalerweise absolut niemand vom Gottesdienstbesuch ausgeschlossen wird!
Und wir sollen nicht singen! Jedenfalls nicht, solange ein Zusammenhang zwischen Virusverbreitung und Gesang geklärt ist. Auch das unvorstellbar. Ausgerechnet an diesem Wochenende mit dem Sonntag „Kantate“ – „Singet!“ Mit dem wunderschönen Wochenspruch
„Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!“
Und Wunder tut er ja wahrlich, unser Gott! Zum Beispiel, dass die Pandemie bei uns bislang keine schlimmeren Folgen nach sich gezogen hat. Das liegt natürlich auch an der Besonnenheit und Beherztheit unserer Regierenden und an der Umsicht der vielen, die sich an die Einschränkungen halten und dadurch eine weitere Verbreitung des Virus verhindern. Aber dass es dann doch auch jedenfalls einigermaßen gelingt, hat ja niemand, auch kein Politiker oder Virologe, in der Hand.
Ein Wunder, dass die Natur wieder so großartig vor unseren Augen erwacht und erblüht ist. Dass wenigstens unsere Vögel frei und ohne Virenangst das Schöpferlob erklingen lassen können! Ein Wunder, dass mancher in der Corona-Pause innehalten konnte von dem sonst üblichen Stress, dem Hetzen von Termin zu Termin und in der erzwungenen Ruhe die kleinen Dinge des Lebens neu entdeckt hat. Das Spielen und Feiern in der eigenen Kleinfamilie genießt. Dass Ärzteteams und Pflegepersonal der Krankenhäuser und Altenheime so großartige und aufopferungsvolle Arbeit geleistet haben für die ihnen anvertrauten Menschen. Dass Mitarbeitende in den Supermärkten und Läden durchgehalten haben gegen alle Hamsteranstürme oder Leerstände. Dass Menschen sich bereit finden, die anderen beistehen, die jetzt durch die Krise in große Not geraten sind. Die zum Beispiel ihrem Lieblingsgeschäft eine Monatsmiete mitsponsern, damit es nicht zumachen muss.
Es gibt viele Beispiele für die Wunder Gottes – wenn man genau hinsieht. Und das macht es um so trauriger, dass wir sie jetzt nicht besingen können. Mit einem unserer wunderschönen Lieder. „Wie lieblich ist der Maien“ oder „Geh' aus, mein Herz, und suche Freud’!“ Aber das kann ja auch die Vorfreude steigern. Auf den Tag, an dem das alles wieder möglich sein wird. Möge er bald kommen. Dann werden wir singen – aber wie!
Ich wünsche uns allen eine gute und gesegnete neue Woche!
Ich habe Sehnsucht, Sehnsucht nach Sonne, Sehnsucht nach blauem Himmel, Sehnsucht nach Blumen, Sehnsucht nach Aufbruch und Sehnsucht nach guten Nachrichten. „Frühling, wo bist du?“, rufe ich in die Welt hinaus. „Wir brauchen dich, gerade jetzt!“ Du erweckst die Lebensgeister. Du schenkst Hoffnung. Du machst alles neu. Doch so laut ich auch rufe, ich bekomme keine Antwort, nur Stille. Der Frühling hat schon begonnen. Und selbst wenn es bald draußen wärmer wird, die Sonne einen blendet und man die Winterjacke im Keller verstauen kann, wird das Leben ruhiger sein als sonst, kein Frühlingserwachen, sondern eher ein verlängerter Winterschlaf. Vielleicht müssen wir dieses Jahr lange auf den Frühling warten? Vielleicht kommt er erst im nächsten Jahr? Ich weiß es nicht. Das Leben scheint still zu stehen, in diesen Tagen. Wir befinden uns in einer Pause. Eine Pause, um eine Herausforderung zu bewältigen, von der vor ein paar Monaten noch niemand etwas ahnen konnte. Und wir werden sie bewältigen. Da bin ich mir sicher, als Gesellschaft und als Gemeinschaft. Doch um das zu schaffen, brauchen wir den Frühling, nicht unbedingt den meteorologischen Frühling, sondern den Frühling als Gefühl, den Frühling als Hoffnungsbild. Den Frühling als Symbol dafür, dass nach jedem Winter, egal wie lange er auch andauert, das Leben wiedererwacht, die Blumen sprießen, die Vögel singen, die Freude sich einstellt, die Energie zunimmt und das Licht erstrahlt. Noch ist vom Frühling nichts zu spüren. Doch ich bin ganz sicher, dass er kommt und dass wir irgendwann wieder in die Worte des weisen König Salomo einstimmen können: „Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist weg und dahin; die Blumen sind hervorgekommen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube lässt sich hören in unserm Lande.
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Deshalb erleben wir erstmals auch den Stillstand des gewohnten kirchlichen Lebens in unserem Land. Die staatlichen Auflagen ernst zu nehmen und einzuhalten ist ein Gebot christlicher Nächstenliebe gegenüber den uns anvertrauten Menschen, von denen viele zur vom Virus betroffenen Risikogruppe gehören.
Unsere heile Welt ist durch das Virus aus den Fugen geraten. Vielleicht steckt in der Coronakrise die Chance, einen neuen Blick auf das Leben zu erhalten, dass immer wieder neu ein Geschenk ist. Und auf den Wohlstand, in dem wir leben und der wahrlich nicht selbstverständlich ist.
Vielleicht steckt in diesen Tagen und Wochen auch die Möglichkeit, inmitten der sonst so rastlosen Zeit, sich selbst Momente des Nachdenkens zu schenken, Prioritäten zu überdenken und all das zu tun, was sonst aufgeschoben wurde. Der Anruf bei einem lieben Menschen, Zeit für Lektüre, Aufräumen. Für Christinnen und Christen ist es eine geschenkte Zeit, die auch für geistliches Leben, für Bibellese, für Gebet und Meditation genutzt werden kann.
Dank an alle, die sich in diesen Zeiten ganz besonders engagieren: im Bereich der Medizin und Pflege, im Bereich der Versorgung und im kirchlichen Bereich, wo immer neue Ideen entwickelt werden, wie Menschen trotz der ausgesprochenen Restriktionen seelsorgerlich und geistlich begleitet werden können.
Als Christinnen und Christen dürfen wir jenseits aller Hysterie auf Gott vertrauen, der uns Hoffnung gibt und in dessen Händen diese Welt liegt. Und dem wir vertrauen, dass er es am Ende „wohl machen“ wird.
Guter Gott,
die Corona-Krise macht uns Angst. Solch eine Situation hatten wir noch nie. Auf der ganzen Welt werden Menschen deswegen krank. Und noch viel mehr bleiben zu Hause oder auf Abstand zueinander, um sich nicht anzustecken mit dem neuen Virus. Ich bitte dich: Steh uns bei in dieser Situation. Sei bei den Kranken und den Risikopatienten und bei allen, die sich um sie kümmern. Hilf uns, gelassen zu bleiben. Hilf uns, Solidarität zu zeigen mit denjenigen, die wir jetzt besonders schützen müssen.
Guter Gott,
lass diese Corona-Krise bald vorübergehen. Und schenke uns jetzt Mut und Zuversicht. Amen
Liebe Leser und Leserinnen in Hörden, Elbingerode und Düna,
zum Schluss steht ein Gebet für euch da wer möchte kann am Sonntag um 10:30 Uhr das Gebet mit mir gedanklich beten.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende eure Lektorin
Nun sind es schon sechs Wochen „Ausnahmezustand“ – wer hätte das gedacht?! Mancher hat sich vielleicht sogar ganz gut damit abgefunden und eingerichtet. Für andere ist es kaum noch auszuhalten, so groß ist die Sehnsucht, endlich wieder andere sehen zu können und sie einfach mal in den Arm zu nehmen. Aber so schwer es auch ist, wir müssen weiter versuchen, achtsam zu sein. Um so eher ist dieser ganze Spuk irgendwann für alle vorbei. Vergessen wir nicht diejenigen, die in diesen Tagen weiterhin Schwerstarbeit leisten, um Leben zu retten, die Schwestern und Pfleger in den Heimen und Pflegediensten, Ärzte und Personal in den Krankenhäusern. Und vor allem diejenigen, um die sie sich kümmern, die die Folgen dieser Zeit am aller härtesten trifft. Um ihretwillen ist es wichtig, weiterhin gut durchzuhalten.
Auch wir als Kirche. In den letzten Wochen sind Proteste laut geworden, wie denn Kirche das mit sich machen lassen könnte, dass die Religionsfreiheit „so einfach“ durch Virologen und Politiker außer Kraft gesetzt werden könnte, ohne dass die Kirche ein Wort dagegen erhebt. Sie tut es deshalb nicht, weil sie bequem oder feige wäre, sondern weil wir auch auf diese Weise Leben schützen. Wenn deshalb unsere Konfirmanden dieser Tage auf ihre Konfirmation verzichten, kann man das gar nicht hoch genug einschätzen, so weh es auch tut. Und es gibt wohl keine würdigere Art, Karfreitag zu feiern, als dadurch, dass man ihn garnicht begeht, um damit Leben zu retten! Genau deshalb ist Jesus doch gestorben – und auferstanden! Deshalb, was Ostern betrifft: das war schon schwer, dieses Fest der Freude und des Sieges jetzt nicht feiern zu dürfen, aber wofür Ostern steht, das feiern wir im Grunde Sonntag für Sonntag, ja an jedem neuen Tag!
So auch am kommenden „Hirtensonntag“. Seine Botschaft passt genau in unsere Zeit. Der Sonntagspsalm ist der bekannte 23. Psalm:
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück,
denn Du bist bei mir; Dein Stecken und Stab trösten mich.
Jesus ist der gute Hirte. Er ist für uns da und lässt uns gerade in diesen schweren Zeiten nicht allein. An seiner Seite dürfen wir selber gute Hirten sein für unsere Mitmenschen. Im Moment nicht besser und nicht „einfacher“ als dadurch, dass wir versuchen, uns weiter so diszipliniert zu verhalten. Aufeinander Rücksicht zu nehmen und füreinander da zu sein, beispielsweise durch Anrufe und Einkäufe. Und wie viele Schutzmasken sind in den letzten Tagen in unseren Dörfern und anderswo genäht worden, um dazu einen Beitrag zu leisten. Das ist wahrer Hirtendienst!
Versuchen wir auch weiterhin, einander gute Hirtinnen und Hirten zu sein! Unter dem Schirm des Guten Hirten wird es uns gelingen!
Ich wünsche uns allen eine gute und gesegnete neue Woche!
Der erste Sonntag nach Ostern. Heute hätten wir Konfirmation gefeiert. Das halbe Dorf wäre auf den Beinen gewesen. Eine volle Kirche. Eltern, Großeltern und Paten, dazu die Gemeinde. Vorne im Altarraum die Jugendlichen in hübschen Kleidern und schicken Anzügen. Orgelspiel und festlicher Gesang. Dazu ein Wetter, wie es im Bilderbuch steht.
Corona hat das alles auf den Kopf gestellt. Die Konfirmationen - verschoben. Wir bleiben zu Hause und üben uns in Geduld. Haben unseren gemeinsamen Tag mit den kleinen festen Ritualen. Versuchen die Zeit zu nutzen so gut es geht. Und so vergehen die Tage. Kalenderblatt um Kalenderblatt.
Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden,
heißt es da für heute in einem Trostwort aus dem Propheten Jesaja.
Kraft zu haben, ist nicht selbstverständlich. Wie schön ist das, morgens aufzuwachen, ausgeschlafen und fröhlich aufzustehen. Doch vielen geht es in diesen Tagen und Wochen oft anders: Mancher mag vielleicht morgens gar nicht wirklich gerne aus dem Bett, weil er nicht weiß, was ihn heute wieder erwartet an schlechten Nachrichten. Mancher kommt gerädert vom Einkaufen wieder. Ein unnützer Streit in der Schlange geht ihm noch nach. Manche fällt abends nur noch müde ins Bett, nachdem sie gefühlte 100 Mal die Schutzkleidung an und wieder ausgezogen hat. Für jedes Zimmer und jeden Bewohner immer wieder neu. Achtsam und zugewandt. Abends lässt die Anspannung nach und Erschöpfung macht sich breit. Woher die Kraft nehmen für den nächsten Tag?
Damit Adler fliegen lernen, werden sie aus dem Nest geworfen, doch ihre Eltern passen auf und achten auf ihre Kleinen. Sie lassen sie nicht aus dem Blick. Wenn die Jungen ins Taumeln geraten, fangen sie sie auf. Dann tragen die Alten die Jungen.
Die Corona Krise hat uns ein Stück weit auch aus unserem Nest geworfen. Das, was wir erleben, haben wir vorher nicht einüben können. Und jetzt müssen wir fliegen lernen. Unseren Weg finden durch die Krise. Doch wenn unsere Flügel lahm werden, wollen Jesajas Worte Hoffnung geben, dass es sich lohnt weiterzumachen, dass die Situation sich verändern wird und dass wir auf Gott vertrauen dürfen. Er wird uns immer wieder auffangen. Unter seinen Fittichen dürfen wir uns bergen.
Einen guten Start in die kommende Woche wünscht Ihnen und Euch
„Stell Dir vor, es ist Ostern – und keiner geht hin!“ So oder so ähnlich kommt es manchem vor: in diesen Tagen feiern wir das höchste Fest der Christenheit, Karfreitag und Ostern, Jesu Tod und Auferstehung als Zeichen, dass das Leben den Sieg über den Tod behält.
Eine Botschaft, die uns gerade in diesen schweren Tagen besonders anspricht. Es ist so schwer auszuhalten, dass viele von uns in ihren Tätigkeiten auf den häuslichen Bereich beschränkt sind, mancher vielleicht gar nicht recht weiß, wie er die viele terminlose Zeit gut nutzen kann – während an anderen Orten, sozusagen gleich um die Ecke, Menschen vor Arbeit und Mühen nicht ein noch aus wissen, immer in äußerster Gefahr, selber infiziert zu werden. Mancher kann sich von seinem sterbenden Angehörigen nicht verabschieden, selbst eine Trauerfeier ist nur unter schwierigen Umständen möglich.
Schon seit drei Wochen können wir in unseren Kirchen keine Gottesdienste mehr feiern, und wie es aussieht, wird das noch eine Weile so weitergehen. Die Konfirmationen, auf die sich schon so viele gefreut haben, mussten schmerzhaft verschoben werden. Immerhin – jeden Abend um 19 Uhr läuten unsere Kirchenglocken und laden ein zum Gebet, um wenigstens auf diese Weise unsere Anteilnahme mit den Erkrankten und ihren Angehörigen und Helfern zum Ausdruck zu bringen. Sonntags steht eine kleine Andacht im Internet, aber natürlich erreicht sie nur diejenigen, die sich mit diesem Medium auskennen. Aber ganz gewiss sind wir weiterhin in Gedanken und Gebet miteinander verbunden, im Moment vielleicht fast noch mehr als sonst.
Es ist Ostern. Wer aus dem Fenster schaut oder in den Garten geht, glaubt das sofort. Das Leben zeigt sich in voller Pracht und Blüte. Der Vollmond, der das Osterfest ankündigt, leuchtet in diesem Jahr besonders groß und hell. Ein Trost gegen so manche Traurigkeit, die uns dieser Tage zu schaffen macht. Wie den Jüngern, die unterwegs waren auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus. Vor Trauer wussten sie nicht aus noch ein. Da gesellt sich zu ihnen ein Mann. Fremd und auf Abstand spricht er mit ihnen. Öffnet ihnen die Augen für das, was passiert ist. Dass Jesus gelitten hat und gestorben ist, um uns zu zeigen, dass Gott im Leid und sogar noch im Tod bei uns ist. Und dass der Tod niemals das letzte Wort behält, sondern das Leben. Dann bricht der Mann mit den Jüngern das Brot, und sie merken: es ist Jesus selber, der mit ihnen gesprochen hat. Sie sehen ihn dann nicht mehr, aber sie wissen: er ist da, er lebt!
Unser Weg nach Emmaus wird vielleicht in diesem Jahr etwas länger dauern. Manchem wird erst Ostern, wenn wir einander wieder frei begegnen und in den Arm nehmen dürfen. Was Ostern bedeutet, ist an keinen festen Termin gebunden. Der Weg dahin wird noch manche Beschwernis mit sich bringen. Was wir gerade erleben, wird unser Leben und auch uns verändern. Und wie es dann sein wird, kann man sich auch noch nicht so richtig vorstellen. In einem dürfen wir gewiss sein: Gott geht diesen Weg mit uns. Nach der Auferstehung hat Jesus seinen Jüngern gesagt: „Siehe, ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende!“ Das gilt – auch für uns!
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Euch von Herzen ein gesegnetes Osterfest!
Warum auf Gewissheit verzichten? Wer sich einer Sache sicher ist, kann sich an ihr festhalten. Wer über Bord gegangen ist und vor sich einen Rettungsring treiben sieht, kann auf ihn zuschwimmen und ihn greifen. Gewissheit kann ruhig und gelassen machen. Sicher ist es schwierig auf etwas zu hoffen, dessen man nicht gewiss sein kann. Aber Paulus hat recht, wenn er in seinem Brief an die Römer fragt: "Wie kann man auf das hoffen, was man sieht?" Der Rettungsring, den man vor sich sieht, ist ja nicht die Hoffnung selbst. Hoffen kann man nur auf das, was man eben nicht sehen kann, und auf das, was noch nicht da ist. Man kann darauf hoffen, den Rettungsring zu erreichen und dann von jemandem aus dem Wasser gezogen zu werden. Die Botschaft des Römerbriefs ist: Deine Hoffnung kann dir Geduld verleihen. Dann kann es geschehen, dass du merkst, dass du dich nicht auf das verlassen musst, dessen du dir gewiss bist. Dann kannst du dich einfach retten lassen.
FRANK MUCHLINSKY, Theologe und Publizist, zur Bibelstelle der 7. Woche (Römer, 8, 24-28)
Glockengeläut täglich um 19:00 Uhr Dieses Zeichen teilen wir mit Kirchen in ganz Deutschland, evangelischen, katholischen, freikirchlichen Gemeinden. Die Glocken läuten 5 Minuten lang.
Sie werden das in dieser besonderen Zeit jeden Tag tun.
Licht der Hoffnung!
Wer mag, kann ein Licht ins Fenster stellen.
Viele Lichter, die unsere Welt und unsere Herzen erhellen können.
Zeit, zur Ruhe zu kommen.
Innezuhalten.
Einmal durchzuatmen.
Das, was uns ängstigt und umtreibt,
Gott anzuvertrauen.
Als Abschluss kann, wer mag, ein Vaterunser beten – es verbindet uns in diesem Moment mit vielen Menschen in aller Welt.